Aus der Geschichte von Pierbach
Grundstruktur der Gemeinde
Wesentlich geprägt ist die Landschaft durch die romantischen Flußläufe der Großen und Kleinen Naarn. Es gibt keine geschlossenen Ortschaften, sondern nur Streusiedlungen, was sich für den Wegebau, den Schüler- und Kindergartentransport erschwerend auswirkt. Strukturell verändert hat sich im Laufe der Jahrhunderte nur der Ortskern durch den Bau von Wohnungen. Für die Ansiedlung größerer Betriebe ist das Gelände im und um den Ort äußerst ungünstig. Die Talflächen liegen im Überschwemmungsbereich, und die angrenzenden Hänge sind für eine Bebauung größtenteils ungeeignet.
Landwirtschaft war in diesem Gebiet immer dominierend, und sie ist es bis heute noch. Insgesamt 13 Gewerbebetriebe sind im Gemeindegebiet ansässig. Etliche Vorhaben zur Schaffung einer Infrastruktur konnten verwirklicht werden: 70 Kilometer Wegenetz, Ortswasserleitung, Ortsbeleuchtung, Volksschulneubau, Kindergarten mit Spielplatz, Bau einer Abwasserentsorgungsanlage, Schaffung von Wohnungen, Parkplatzbeschaffung, Ausrüstung der Feuerwehr, Bau und Sanierung gemeindeeigener Gebäude, Gestaltung des Ortsplatzes. Ein großer Erfolg für Pierbach war, dass nach 20 Jahren wieder ein praktischer Arzt im Ort ansässig ist.
Historie
Um das Jahr 1000 dürfte die Gründung von Pierbach erfolgt sein. In den einschlägigen Büchern wird die erste urkundliche Erwähnung von Pierbach auf das Jahr 1090 verlegt. Es ist aber keine Urkunde vorhanden, mit der dieses Datum bewiesen werden könnte.
Ein steinener Zeuge aus der Gründerzeit ist der Turm der heutigen Pfarrkirche. Er weist zwei spätromantische Steinmetzzeichen, ein Kreuz im Kreis und einen liegenden Winkel, auf. Beide Zeichen befinden sich an der Südwestecke des Turmes in etwa zehn Meter Höhe.
Neben dem Turm, der vermutlich an der Stelle des heutigen Presbyteriums, dürfte auch ein kleine Gotteshaus gestanden sein. Die ganze Anlage war vermutlich mit einer Mauer umgeben, um den Ansiedlern Schutz vor feindlichen Überfällen zu bieten.
Aus dem Jahre 1114 gibt es erstmals eine Urkunde, in der der Ort Pierbach erwähnt wird. Rudolf der Jüngere von Perge schenkte der Martinskirche zu Pergkirchen ein Gebiet, das begrenzt wird von den Orten „Perenkirchen“ (Pergkirchen), „Naerdin“ (Naarn) und „Pirichbach remocior“ (dem etwas entfernteren Pierbach).Der Name „Pierbach“ dürfte mit dem Wort „Birke“ zusammenhängen.
Die Bürgermeister von Pierbach
1850 – 1858 Leopold Kern, Bauer, Hinterhütten 14
1858 - 1860 Michael Lehner
1860 – 1867 Simon Gradl
1867 – 1870 Michael Prinz
1870 – 1879 Johann Walter, Bauer, Pierbach 54
1879 – 1882 Michael Wansch, Bauer, Höfnerberg 6
1882 – 1885 Michael Ebner, Bauer, Pierbach 31
1885 – 1894 Michael Wansch, Bauer, Höfnerberg 6
1894 – 1897 Ignaz Rothmayr, Kaufmann, Pierbach
1897 – 1903 Josef Freynschlag, Hammerschmied, Niederhofstetten 8
1903 – 1924 Mathias Walter, Bauer, Pierbach 54
1924 – 1926 Leopold Haslhofer, Pierbach Höfnerberg 26
1926 – 1938 Heinrich Koller, Pierbach 16
Juli – Dez. 1938 Karl Wimmer, Kaufmann, Pierbach 3 und 9
Jän. – April 1939 Friedrich Schwieger, Förster, Niederhofstetten 9
1939 – 1944 Alois Haslhofer, Landwirt, Höfnerberg 32
1944 – 1945 Ernst Beyrl, Elektromeister, Bad Zell, kommissarischer Bürgermeister
1945 – 1973 Ludwig Koller, Straßenmeister, Pierbach 16
1973 – 1984 Fanz Haslhofer, Bergarbeiter, Höfnerberg 26
1984 - 1995 Heinrich Leitner, Höfnerberg 31
1995 - 2009 Isidor Bauernfeind, Kreuzberg 8
2009 - 2015 Ing. Martin Mayringer, Schulstraße 10
2015 - lfd. Richard Freinschlag
Das
Gemeindewappen
Seit 1976 führt Pierbach ein Gemeindewappen.
Das Wappen zeigt in Schwarz eine erniedrigte, eingebogene silberne Deichsel, darüber ein fünfmal von Rot und Silber im Bogenschnitt schräg geteilter Schild. Die geschweifte Deichsel symbolisiert den Zusammenfluß der Kleinen und Großen Naarn. Der Schild ist das Geschlechterwappen der „Kapeller“, die von 1281 bis 1406 im Besitz der Pfandherrschaft Ruttenstein waren.