Die Pfarrkirche von Pierbach
Pfarrheiliger:
Die Pfarrkirche Pierbach ist dem heiligen Quirinus geweiht. Es läßt sich nicht eindeutig klären, welcher Träger dieses Namens der Patron der Pfarre ist. Es gibt nämlich drei heilige Quirine: den heiligen Quirinus von Neuß, den heiligen Quirinus von Sissek und den heiligen Quirinus von Tegernsee, von dem im Pfarrhof eine Reliquie aufbewahrt wird.
Die größere Wahrscheinlichkeit spricht für den heiligen Märtyrer Quirinus von Neuß, der auf einem ehemaligen Hochaltarbild dargestellt wird. Quirinus von Neuß war ein römischer Tribun, der um das Jahr 130 in Rom als Märtyrer starb.
Bauart:
Die Pfarrkirche Pierbach weist verschiedene Baustile auf. Es finden sich romanische, gotische barocke und neuzeitliche Stilelemente. Der Turm ist 31 Meter hoch und ist der älteste Teil der Kirche. Er stand ursprünglich baulich nicht mit der Kirche in Verbindung und dürfte ursprünglich als Wehranlage gedient haben. Um das Jahr 1200 wurde die Kirche vergrößert. Dieser Teil ist heute noch in der Kirche erhalten. Um 1400 errichtete man den kreuzrippengewölbten Altarraum und versah das bis dahin vermutlich mit Holz flachgedecke Langhaus ebenfalls mit einem Gewölbe. Das Gewölbe des Mittelschiffes stürzte um 1650 ein und ist seit dieser Zeit gratgewölbt.Nach den Hussitenkriegen (um 1433) wurde das nördliche Seitenschiff angebaut. Um 1486 fügte man das südliche Seitenschiff mit seinem schönen spätgotischen Eingang und den wuchtig-urtümlichen Pfeilern an, von denen leider einer im vorigen Jahrhundert entfernt wurde.
In der Pfarrkirche befinden sich wertvolle Plastiken von der Gotik bis zum Barock. Der Hochaltar stammt aus dem Umkreis des Barockmeisters Meinrad Guggenbichler. Er gehörte ursprünglich zu einer Kapelle in Haslau bei Zell am Moos und wurde in den fünfziger Jahren für die Pfarrkirche Pierbach erworben. Die gotischen Statuen stammen aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Der rechte Seitenaltar mit einer Kreuzigungsdarstellung stammt aus dem Jahre 1679. An der westlichen Chorwand des nördlichen Seitenschiffes befindet sich ein spätgotisches Fresko, das ebenfalls eine Kreuzigung darstellt. Bei der Außenrenovierung der Kirche im Jahre 1978 wurde eine Sonnenuhr mit dem Datum 1486 und eine ursprünglich spätgotische Darstellung des heiligen Christopherus freigelegt und durch Professor Priemetshofer restauriert.
